Zigeunerin auf Reisen - die Überlegungen --- Anfang

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen… in meinem Leben habe ich schon sehr viele Reisen unternommen, Bin mit meinem Sohn, als er noch klein war quer durch europa gereist. Aber, mit Zelt und Rucksack und zumeist zu Fuß, oder ab und an mal mit Bus und Bahn.
nun ist der kleine recht gross und mit 23 jahren nicht mehr darauf angewiesen, das mama bei ihm ist. im sommer fängt er sein 3. lehrjahr an, und ich bin eigentlich schon jetzt frei wie ein vogel und könnte mich wieder auf reisen begeben.
tief in mir ist eine wanderslust. ich kann da nichts machen, es treibt mich. Ich laufe nicht weg, ich mag nur wohin gehen ohne zu hetzen.  und wenn der liebe gott, sofern es ihn denn gibt, gewollt hätte das wir nur sesshaft wären, dann hätte er unsere beinchen doch nicht so belastbar gemacht.
wie auch immer, nun sitze ich hier, habe eigentlich alles, was man braucht und es geht mir gut.
ein schöner laden, in dem ich all das verkaufen kann, was ich  kreativerweise herstelle, einen lieben kater, der den ganzen lieben langen tag damit beschäftigt ist hinter mir her zu laufen, und dabei keinen speck ansetzt, ein ausgeglichenes leben mit allen annehmlichkeiten also.
vor fast zwei jahren bin ich nach sieben jahren auslandsaufenthalt, aus den USA wieder nach deutschland gezogen. es war eine interessante und schöne zeit, aber ich bin eben kein aussteiger auf dauer, sondern nur ein umsteiger auf zeit. irgendwann zieht es mich immer wieder zu vollkornbrot, käsekuchen und schwarzwälder kirschtorte. ein leben ohne kann ich mir nicht vorstellen und die jahre der abstinenz waren sehr sehr hart,
seit ich zurück bin, habe ich mir hier wieder mein leben aufgebaut, bin mit meiner selbstständigkeit beschäftigt und kümmere mich fast nur um mein geschäft. es macht spass, ganz ohne zweifel, und ich bin wirklich glücklich damit, auch wie es läuft. aber, mehr und mehr merke ich, das ich für das leben an einem ort nicht geschaffen bin.
ich bin jetzt 45 jahre alt,  glücklicher single und mache mir über viele dinge nicht zu grosse probleme.
um mich herum scheinen die meisten leute mit sich und ihrem leben, der welt und im allgemeinen unzufrieden und unglücklich zu sein. ich höre immer nur burn out, depression, extreme alleinseinangst, perspektivlosigkeit etc. … ich habe all das nicht. ich habe keine zeit einen burn out zu bekommen, wüsste wirklich nicht wo ich den so reinschubsen sollte. zwischen schmuck machen, glas bearbeiten und seife herstellen ist kein raum dafür übrig. depressionen hatte ich vielleicht mal eben 5minuten am stück, länger konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. vielleicht habe ich ja eine aufmerksamkeitsdefizitstörung und darum schaffe ich es nicht..wer weiss das so genau… und weil ich mich mit mir selber sehr gut beschäftigen kann, habe ich mit meiner partnerlosigkeit auch keine probleme. wenn ich mich so auf dem “markt” umschaue, verpasse ich da aber auch nichts. in meinem “alter” ist die auswahl derer, mit denen man so anbändeln könnte, sehr eingeschränkt.
Tja, und perspektiven finde ich eh an jeder ecke und sie sind bei mir auch wandelbar. ich suche mir ständig irgend, das man lernen kann. nicht aus langeweile, sondern weil es mich interessiert.
glasperlenmachen, goldschmieden, seife herstellen, lotionen rühren, brot backen, bonbons kochen, socken stricken, weben, filzen, nähen, holz bearbeiten, bonsais ziehen und und und und und….  das leben ist spannend und es gibt noch so vieles, was ich gerne lernen möchte und herausfinden muss. ich würde gerne noch hüte machen lernen und schuhe bauen. … neben all den anderen dingen die auch noch auf der liste stehen.. ah ja, schweissen ist auch noch ein punkt, den ich lernen will und muss.
Bevor ich mich nun in ein neues abenteuer stürzen kann, muss ich ein paar (viele) dinge regeln. während ich früher einfach so losgezuckelt bin und zelt und rucksack ausreichend waren, fühle ich mich für so einen trip nun zu oll. auf dem boden schlafen ist auch nicht mehr so mein wunschtraum,
also muss etwas komoderes her, ein fahrbahrer untersatz also. da ich den führerschein bis dato noch nicht gemacht habe, ist jetzt erstmal der lappen dran, ohne geht ja schlecht. also habe ich mich im dezember in der fahrschule angemeldet und gehe derzeit fleissig zum theorieunterricht. zwei aktive aktive fahrstunden hatte ich schon.  obschon ich eigentlich fahren kann, und böserweise auch schon ein eigenes vehikel besessen habe, tun sich da ganz neue wege auf. erstens bin ich in den USA gefahren. zweitens sass ich in einem schönem roten ford expolrer mit automatik getriebe und drittens mag ich weder autobahnen noch amerikanische highways.
ich bin jahrelang unfallfrei gefahren, konnte vorwärts und rückwärts gut einparken, aber halt noch nie mit so einem schaltknüppel am werke.
mein umzug von europa in die USA hat eine planung von exakt 6 wochen in Anspruch genommen. da war die idee, die planung, das packen und räumen und die umsetzung schon mit dabei. nach 6 wochen war ich dann aber auch schon in den USA angekommen.
dieses mal werden mehr planungen vorgenommen werdedn müssen. nicht nur wegen dem führerschein machen und der tatsache das ich mich um ein geeignetes gefährt kümmern muss.
ich habe einen plan. jaja, einen echten plan, und da werde ich mich schritt für schritt durcharbeiten müssen.
nicht nur das das vehikel vortbewegung als auch zu hause sein wird, es muss auch gleichzeitig werkstatt sein. denn wo auch immer ich hin gehe, meinen job, oder besser, meine jobs nehme ich ja mit.
ich kann auf festivals verkaufen, zwischendurch mal kurse geben, vieleicht an der einen oder anderen ernte teilnehmen und gelegentlich die beine baumeln lassen.
alles ist möglich und was immer es gibt, es liegt ja nur in meiner hand. das ziel ist ein wahres zigeunerleben zu führen und einfach da zu bleiben, wo es gefällt und solange es gefällt.

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